Von malerischen Seen zu voralpinen Gipfeln und Tälern: Der Facettenreichtum des Tessins ist nicht nur seiner Geografie geschuldet, auch die Geschichte hat den südlichsten Kanton der Schweiz geprägt. Der Einfluss Italiens ist in Sprache, Küche und Architektur allgegenwärtig, gleichzeitig halten die Tessiner Eidgenoss*innen Tugenden und Talente hoch, für die die Schweiz weltbekannt ist. Diejenigen, die das Tessin prägen, tun dies auf verschiedene Weise – was sie eint, ist eine starke Naturverbundenheit und eine Wertschätzung des kulturellen und geschichtlichen Erbes des Schweizer Kantons.
Sanft schaukeln die rot-weißen Tretboote auf den Wellen, die eine kleine Fähre mit Ausflüglern über das zuvor spiegelblanke Wasser geschickt hat. Am anderen Ufer des Luganer Sees erheben sich die grünen Hänge der zuckerhutartigen Berge. Die Naturschönheit des Tessins ist auch hier, mitten in Lugano, der größten und südlichsten Stadt der italienischen Schweiz, offensichtlich. Lugano ist die Stadt der Parks, der Villen, der Grandhotels und Blumengärten, aber auch ein Ort mit einer vielfältigen Kulturlandschaft. Um das Tessin, das wir in den nächsten Tagen bereisen wollen, zu verstehen, seine Traditionen und historischen Prägungen nachzuvollziehen, haben wir uns zum Auftakt mit Tobia Bezzola verabredet, dem Direktor des MASI, des Museo d’arte della Svizzera italiana. Bezzola, blauer Anzug und Sneakers, erwartet uns auf der Terrasse des LAC, des Gebäudes der Lugano Arte e Cultura, das den bildenden und darstellenden Künsten gewidmet ist, und das auch die von ihm geleitete Institution beherbergt. Der Bau des 2015 eröffneten und damit jüngsten Kunstmuseums der Schweiz schwebt wie ein aufgebocktes Schiff über der Piazza Bernardino Luini, sein Bug weist in Richtung Wasser. Nördlich der Piazza schließt sich die Seepromenade mit ihren pittoresken mediterranen Fassaden an, die Riva Vincenzo Vela, benannt nach dem bekannten Tessiner Bildhauer.
„Lugano bietet alle Vorzüge einer kosmopolitischen Stadt, bewahrt sich aber gleichzeitig den Charme einer Kleinstadt“, sagt Tobia Bezzola. „Der See und die umliegenden Berge hält für Naturliebhaber unzählige Möglichkeiten bereit, gleichzeitig lockt ein prall gefüllter Veranstaltungskalender Kulturtouristen an.“ Wir nehmen an einem Zweiertisch auf der Terrasse im Schatten des Gebäudes Platz, Bezzola bestellt im hauseigenen Café Mineralwasser und Limonade. Momentan zeigt er in seinem Haus eine große Paul-Klee-Ausstellung und eine Gruppenshow mit einer Reihe von Tessiner Künstler*innen. „Doch Sie müssen wissen: Die Kunst des Tessin und Tessiner Kunst sind nicht ein und dasselbe.“ Bezzola grüßt nickend eine junge Kollegin, die unseren Tisch passiert, und fährt dann erklärend fort: „Das Tessin war immer ein beliebter Rückzugsort. Künstlerkolonien haben im 20. Jahrhundert Künstler*innen und Intellektuelle aus ganz Europa angelockt, eine der bekanntesten befand sich auf dem Monte Verità oberhalb von Locarno. Die in den Kolonien entstandene Kunst hat oftmals einen Bezug zum Tessin, jedoch stammt sie natürlich nicht von Tessiner Künstlern.“
Das MASI ist aus der Vereinigung des Museo Cantonale d’Arte und des Museo d’Arte della Città di Lugano hervorgegangen, die Herausforderung seines Direktors besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden zwischen den kulturellen Bedürfnissen der Bürger*innen vor Ort und den Interessen und Ansprüchen des internationalen Publikums. „Die Besucher*innen kommen von überallher, 70 Prozent sind nicht aus dem Tessin“, sagt Tobia Bezzola und lässt den Blick über den See schweifen, dessen Oberfläche jetzt von der aufkommenden Nachmittagsbrise leicht gekräuselt ist. „In Lugano mischen sich die Einflüsse von nord- und südeuropäisch geprägten Kulturräumen.“ Bezzola nippt an seiner Limonade.
Was der Kunstexperte beschreibt, ist ein Phänomen, das sich in vergangenen Jahrhunderten auch in der Architektur beobachten ließ. Nur unter umgekehrten Vorzeichen. Im Barock und in der Renaissance wurden Baumeister wie Francesco Borromini und Carlo Maderno als italienische Architekten gefeiert, tatsächlich jedoch stammten sie aus dem Tessin. Die hiesigen Steinbrüche waren Grundlage eines kulturellen Erbes, das durch Generationen von Steinmetzen und Architekten bewahrt wurde. Die beschränkten Arbeitsmöglichkeiten in der Region trieben die Handwerker jedoch hinaus in die Welt, unter anderem nach Rom und Florenz.
Doch die Zeiten haben sich gründlich geändert. Mario Botta ist maßgeblicher Mitbegründer der Tessiner Schule und hat als solcher einen eigenen Architekturkanon geschaffen. Er lebt und arbeitet in Mendrisio, einem Städtchen im Golf des Luganer Sees, das sich, 35 Autominuten von Lugano entfernt, an die Hänge des Monte Generoso und des Monte San Giorgio schmiegt. Botta, emeritierter Professor und ehemaliger langjähriger Leiter der Accademia di Architettura der Università della Svizzera italiana in Mendrisio, hat seine Heimat immer nur temporär verlassen, um seine internationalen Projekte zu verwirklichen: das Museum für Moderne Kunst in San Francisco, die Auferstehungskathedrale im französischen Évry, die Cymbalista-Synagoge in Tel Aviv oder den Kyobo Tower in Seoul. Mehr als 100 Projekte waren es in den vergangenen 50 Jahren.
Wir treffen Mario Botta in seinem Studio in einem von ihm entworfenen L-förmigen Gebäude im Stil des Neorationalismus, dem Palazzo Fuoriporta, dessen ockerfarbene Travertin-Fassade im Nachmittagslicht leuchtet. Botta sitzt an einem langen Besprechungstisch, der von zwölf seiner schwarzen Seconda-Stühle umstellt ist, ein Design aus dem Jahr 1982. Die Sonne, die schräg durch die bodentiefen Fenster hineinströmt, verfängt sich in seinen weißen Locken. „Es ist ein Privileg, hier zu leben“, sagt der 79-Jährige. Noch immer arbeitet er täglich, momentan an einem Wettbewerb für ein internationales Museum. Als Student war er bei Le Corbusier beschäftigt, traf Louis Kahn – zwei Meister, die ihn beeinflussten. Doch ebenso habe ihn seine Heimat geprägt. Die Nähe zu Italien, zu den Künstlern der Renaissance wie Tizian und Giotto, und auf der anderen Seite die Schweizer Berge. Warum er das Tessin nie verlassen hat? „Ich bin für meine Arbeit viel gereist, aber am Ende hat mich eine natürliche Kraft immer zurückgeholt. Das Tessin ist meine Heimat, ich bin nie allein hier. Es ist für mich auch ein Ort der Erinnerungen und als solcher für mich ebenso wichtig wie als physischer, geografischer Ort“, sagt Botta. Und was zeichnet die Tessiner Schule aus? Ihre einfachen Prinzipien, erklärt uns ihr Mitbegründer. Die Tessiner Schule wolle der Komplexität der globalen Veränderung entgegentreten. In der damit verbundenen Lehre seien die humanistischen Disziplinen den technischen übergeordnet. „Wir versuchen, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, unterrichten allein fünf Jahre Philosophie, aber auch Fächer wie Literatur und Geschichte.“
Eines der jüngeren Bauwerke aus der Feder des Architekten ist der Fiore di pietra. Das Ausflugsrestaurant auf dem Monte Generoso, rund 1700 Meter oberhalb von Mendrisio, wurde 2017 fertiggestellt. „Ich lese den Ort und forme ihn nach den Bedürfnissen des Menschen“, sagt Mario Botta. Mit einem weichen Minenbleistift in seiner Rechten zeichnet er ein paar schnelle Striche auf das vor ihm liegende Transparentpapier. Im Nu hat er eine Skizze des achteckigen, skulpturalen Gebäudes angefertigt. Die „Steinblume“, so die wörtliche Übersetzung von „Fiore di pietra“, sei für ihn ein Weg gewesen, den Berg zu erobern. Und tatsächlich lässt sich Bottas Architektur als Interpretation der Natur dechiffrieren. Wobei dies nicht mit deren Adaption oder einer nahtlosen Einbettung in die Umgebung zu verwechseln ist. Denn Bottas Gebäude – im Tessin sind es rund vier Dutzend an der Zahl – stechen heraus, mitunter provozieren sie. Das gilt auch für den Fiore di pietra auf dem Monte Generoso. Botta selbst interpretiert sein Werk als eine Festung gegen die Banalität des Alltäglichen. „Schon die Fahrt hinauf mit der Zahnradbahn, die See und Gipfel wie eine Nabelschnur verbindet, ist eine Initiation“, sagt er. Die „Steinblume“ sei ein Ort der Reinigung. „Ein Platz, an dem man die Unendlichkeit spürt.“
Was sich hinter dieser Definition real verbirgt, erfahren wir am nächsten Morgen. Vom Nachbar-Dörfchen Capolago aus geht es mit der nostalgischen Zahnradbahn hoch zum Gipfel des Monte Generoso. Der Himmel ist von einem durchscheinenden Blau und die 1890 eingeweihte Bahn mit den blau lackierten Waggons befördert uns lärmend und ruckelnd und in einem sehr gemächlichen Tempo den Hang hinauf. In den Abteilen dringen mehrstimmige Volksweisen mit Gitarrenbegleitung aus den Lautsprechern, vor jedem Tunnel hupt der Schaffner zweimal. Mendrisio unter uns schrumpft zur Miniaturstadt einer Modelleisenbahn. Gute vierzig Minuten dauert die Fahrt, die über die Mittelstation Bellavista bis auf den Gipfel führt und direkt vor Bottas Ausflugslokal endet.
Wir steigen aus und legen den Kopf in den Nacken, um die geometrische Beton-Fassade des futuristisch anmutenden Baus zu bestaunen. Links der Fiore di pietra zerrt der Wind an einer Schweizer Flagge, von der Alm zur Rechten weht das Geläut der Kuhglocken zu uns herüber. Das Atemberaubende an diesem Ort ist nicht nur die Architektur, sondern auch das Panorama: Vor uns liegt die Schweiz, der Luganer See, dahinter die Alpen und das Matterhorn. Gen Süden: Italien, an klaren Tagen sieht man bis Mailand. Zu unseren Füßen das Muggiotal, das letzte Tal des Tessins vor der Grenze, mit seinen waldbewachsenen Hängen, die mit pastellfarbenen Dörfern gespickt sind. Eine Verlockung für Wander*innen – und unser nächstes Ziel.
Das Muggiotal ist die Heimat von Bisbino Gin, des ersten Tessiner Gins. In Seseglio, einem Örtchen am Eingang des Tales, hat Martino Mombelli vor ein paar Jahren einen kleinen Hof gekauft, der von drei Hektar Land inklusive kleinem Wald umgeben ist. Zwei Jahrzehnte beschäftigte Martino sich mit dem Brauen von Craftbeer, heute hat er sich gemeinsam mit drei Geschäftspartnern, Giona Meyer, Rupen Nacaroglu und Damiano Merzari, vornehmlich dem Gin verschrieben. „Zunächst war es eine Schnapsidee“, grinst Martino jungenhaft, als wir ihn in Gärtnerkluft und mit einem Strohhut gegen die Mittagssonne auf seinem Grundstück antreffen. „Wir starteten 2015 die ersten Experimente und ein Jahr zog ins Land, bis wir das Gefühl hatten, dass unsere Rezeptur gut genug war, um sie einem größeren Publikum zu präsentieren. Doch dann ging plötzlich alles ganz schnell: Im September 2016 lancierten wir den Gin auf zwei Events. In der nachfolgenden Woche waren die ersten 240 Flaschen ausverkauft und seither laufen wir der Nachfrage buchstäblich hinterher.“
In rund einhundert Meter langen Beeten wachsen die Kräuter für den Gin: Eisenkraut, Koriander, Melisse und Zitronengras. Martino beugt sich hinunter und schneidet ein Büschel Eisenkraut. Es wird vor der Verarbeitung getrocknet und später neben Wacholderbeeren, Holunderblüten und Orangenschalen das Aroma des Gins bestimmen, der als kräuterlastig, aber sanft gepriesen wird. Im Beet nebenan gedeihen Tomaten, bald gibt es Brokkoli, Blumenkohl, Paprika, Bohnen und Zucchini zu ernten. Momentan führen jedoch duftende, von Bienen umschwärmte Lavendelsträucher, tieforange Ringelblumen und gelbe Sonnenhüte das Regiment. Ein Stück weit den Hang hinab, in der saftigen Wiese, stehen Kirsch-, Zwetschgen- und alte Apfelbäume in voller Blüte und ergänzen die Landschaft um Weiß und Rosé.
„Der gesamte Anbau ist bio-zertifiziert. Das ist nicht nur uns, sondern offenbar auch unseren Kunden wichtig. Daneben ist unsere enge Verbindung zum Tessin Teil unseres Erfolgs“ schätzt Martino ein. Inzwischen ist der dritte Bisbino Gin auf dem Markt, daneben ein Bitter, ein Amaroso und zwei Biere, und von Zürich bis Lausanne nippt man an den Tessiner Spirituosen. Im nächsten Jahr möchte Martino sich an einem Aquavit versuchen. In den Reben hinter dem Gemüsebeet reifen schon die kleinen tiefroten Trauben der Sorte Uva Americana, die typisch für das Tessin ist.
Wie man ein Tessiner Produkt etabliert, weiß Irene Petraglio ganz genau. Sie betreibt seit 26 Jahren die Mulino di Bruzella. Auf dem Weg zu ihr folgen wir der Via Cantonale ins Valle di Muggio. Schmal windet sich die Landstraße durch die malerischen Dörfer des Mendrisiotto, wie der südliche Teil des Tessins genannt wird. Kommt uns ein Postbus entgegen, wird es eng. Nach etwa 15 Minuten kurviger Fahrt zweigt links ein holpriger Schotterweg ab. Er führt hinab in den Buchenwald und zur Mühle. Zwei neugierige Esel mit hochaufgestellten fransigen Ohren beobachten uns beim Einbiegen und strecken ihre grau-weißen Nüstern über den Zaun.
Die Bruzella-Mühle, idyllisch am Flüsschen Breggia gelegen, wurde bereits 1296 zum ersten Mal erwähnt. Nachdem der letzte Müller 1965 ausgezogen war, lag sie brach. Heute jedoch dreht sich das Rad der Wassermühle wieder. Ein langer, schmaler, holzgefasster Kanal führt das Wasser des Flusses auf das Wasserrad, das wiederum die Zahnräder im Inneren der Mühle in Bewegung setzt, und damit den 600 Kilogramm schweren Mühlstein. „Dieses mittelalterliche System stammt von Leonardo da Vinci.“ Irene Petraglio mit blondem Kurzhaarschnitt und cremefarbener Schürze schüttet getrocknete Maiskörner in das Loch in der Mitte des Mühlsteins. Seitlich rieselt der gemahlene Mais in einen Eimer. Mit einem großen Sieb wird er noch einmal von Rückständen befreit. „Ein Drittel unseres Maises ist eine alte Sorte, ein roter Mais, den man vor allem bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts angebaut hat. Die Kolben sind kleiner, darum ist er weniger ergiebig. Daher wurde seine Kultivierung nahezu eingestellt.“ Heute gilt der „Rosso del Ticino“ als lokale Spezialität, die in vielen Polentas zum Einsatz kommt, und eine Vereinigung namens Pro Specie Rara kümmert sich darum, dass die alte Maissorte erhalten bleibt.
Petraglios Polenta kommt im Valle di Muggio in vielen Osterien auf den Tisch, auch in Scudellate, dem letzten und höchstgelegenen Ort des Tales. Dort, wo die Straße nicht mehr weitergeht, steht die Osteria Manciana, die aus einem Wes-Anderson-Film stammen könnte: Ein Haus mit ockerfarber Fassade und tannengrünen Fensterläden, exponiert in der letzten Kurve gelegen. Dahinter endet die Straße auf einem Dorfplatz. An einem hölzernen Tisch des rustikal eingerichteten Gastraums treffen wir Oscar Piffaretti und Claudio Zanini, zwei Freunde, die sich von Kindesbeinen an kennen. „Mein Großvater hatte hier im Haus eine Bäckerei“, erzählt Oscar Piffaretti, der die Osteria mit seiner Frau Simona betreibt und vier Zimmer vermietet. Während des Zweiten Weltkriegs und in den Nachkriegsjahren bis hinein in die 1970er war die Osteria Treffpunkt für „contrabbandieri“, Schmuggler, die zu Fuß über die italienische Grenze kamen, Reis mitbrachten und mit kiloweise Kaffee und Zigaretten im Gepäck zurückkehrten.
Heute sind es vor allem Wander*innen, die sich hier, im südlichsten Zipfel der Schweiz, einquartieren. „Wir haben gemeinsam mit anderen Hoteliers und Gastronomen eine Stiftung und Online-Plattform gegründet: Stay Generous. Hier bieten wir Wandertouren und Übernachtungsmöglichkeiten an, und wir wollen einfach zeigen, wie schön die Gegend um den Monte Generoso ist“, sagt Claudio Zanini, als uns Oscars Frau Simona die Polenta mit Ei und die Süßkartoffelgnocchi serviert. „Hinter der Bergkuppe des Monte Bisbino“, Oscar deutet auf die östliche Seite des Tals, „tummeln sich unzählige amerikanische Touristen. Seit George Clooney am Comer See lebt, kommen immer mehr Amerikaner. Uns ist die Abgeschiedenheit jedoch lieber.“ Claudio nickt. „Wir möchten die Gäste mit dem Elektroauto zu uns hinaufholen. Auf keinen Fall soll es so voll werden wie in anderen beliebten Gegenden.“
Claudio Zanini baut hier gerade mit seiner Frau Nilgün ein altes Steinhaus von 1880 zu einem Boutiquehotel mit sechs Zimmern um. „Casa dei Gelsi“ soll es heißen, Haus der Maulbeerbäume. Nach dem Essen führt er uns auf die Terrasse des zukünftigen Hotels, wo die Gäste bald im Schatten der großblättrigen Bäume sitzen werden. Von hier aus schweift der Blick über den darunterliegenden Weinberg, dessen Früchte dank geschützter Südlage trotz der Höhe von 920 Metern gedeihen, und über das gesamte Tal. Der Tag geht zur Neige und auf dem Hang des Monte Bisbino zeichnet sich der Schatten der gegenüberliegenden Bergkette und des Monte Generoso ab. „Unser Nachbargebäude ist die Zollstation.“ Claudio deutet auf ein rustikales dreistöckiges Haus. Von hier aus sind es nur noch einhundert Schritte bis Italien.
Konfekt,
Frühjahr 2023